Hier erfahren Sie welche Eigenschaften für Dämmstoffe wirklich wichtig sind.

Bei Dämmstoffeigenschaften zählen Qualität, Leistung und Beständigkeit

Wärmedämmstoffe benötigen bestimmte Dämmstoffeigenschaften, um die Funktionen des Wärme- und Feuchteschutzes während der gesamten Nutzungszeit des Gebäudes optimal zu erfüllen.

Darum ist Polyurethan-Hartschaum (PU) der Hochleistungsdämmstoff.

  • Wärmeleitfähigkeit (λ)
    Zu den wichtigsten Dämmstoffeigenschaften von PU-Dämmstoffen zählen die extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit und damit die hohe Dämmleistung. Das Dämmvermögen ist schon bei geringen Materialdicken sehr hoch.Die Dämmstoffe werden in den Wärmeleitfähigkeitsstufen WLS 023 bis WLS 029 hergestellt. Die Stufen entsprechen den Bemessungswerten der Wärmeleitfähigkeit von 0,023 W/(m.K) bis 0,029 W/(m.K). Kapillaraktiv modifizierte Dämmplatten weisen Bemessungswerte bis zu 0,033 W/(m.K) auf. 

  • Druckfestigkeit (kPa)
    Die Nenndruckspannung oder Nenndruckfestigkeit bei 10 % Stauchung beträgt 100 kPa oder 150 kPa nach EN 826. Es werden auch Dämmplatten mit höheren Druckfestigkeiten hergestellt. Die Nennzugfestigkeit nach DIN EN 1607 beträgt 40 kPa. Höhere Zugfestigkeiten sind ebenfalls möglich. 

  • Biegefestigkeit (kPa)
    Eine wichtige Dämmstoffeigenschaft für den Industriebau: Polyurethan-Hartschaum Dämmplatten sind biegefest. Die Biegefestigkeit liegt nach DIN EN 12089 zwischen 240 und 500 kPa, bei höheren Rohdichten auch bis 1300 kPa. Die Dämmplatten eignen sich z. B. besonders gut zur Verlegung auf Stahltrapezblechprofilen mit großen Obergurtabständen. 

  • Feuchteverhalten und Feuchtigkeitsunempfindlichkeit
    Die Dämmstoffeigenschaft Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ nach EN 12088 liegt gemäß DIN 4108-4 zwischen 40 und 200 (dickenabhängig). Polyurethan-Hartschaum Dämmelemente mit Alu-Deckschichten sind nahezu dampfdiffusionsdicht. Die maximale Feuchteaufnahme von PU-Hartschaum bei Diffusion und Kondensation nach DIN EN 12088 beträgt ca. 6 Vol.-%. Die im Untertauchversuch nach DIN EN 12087 in 28 Tagen gemessene Wasseraufnahme liegt z. B. bei einer 60 mm dicken PU-Dämmplatte (mit Mineralvlies kaschiert, Rohdichte 35 kg/m³) bei 1,3 Vol.-%. Die Feuchteaufnahme bei Frost-Tau-Wechsel ergeben – auf den Dämmstoff ohne Deckschicht bezogen – Werte zwischen 2 und 7 Vol.-%.
  • Brandschutz
    Da Polyurethan zur Familie der Duroplaste gehören, schmelzen die Dämmstoffe auch bei hohen Temperaturen nicht und bleiben form- und dimensionsstabil. Polyurethan-Dämmstoffe sind klassifiziert als 
    - normalentflammbar:
    B2 gemäß DIN 4102-1 oder E gemäß DIN EN 13501-1 
    - schwerentflammbar:
    B1 gemäß DIN 4102-1 oder C, B gemäß DIN EN 13501-1

    Innendämmungen aus kapillaraktiv modifizierten Dämmplatten enthalten mineralische Deckschichten und sind im eingebauten Zustand schwerentflammbar:
    B1 gemäß DIN 4102-1 oder C gemäß DIN EN 13501-1

    Steildachkonstruktionen mit Polyurethan-Dämmung sind im allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis P-MPA-E-04-025 als REI 30 (feuerhemmend) klassifiziert. 

    Dachaufbauten mit oberseitiger Dämmung aus Polyurethan-Hartschaum gemäß DIN 18234-2 erfüllen die Brandschutzanforderungen der Industriebaurichtlinie auch bei Brandabschnitten oder Brandbekämpfungsabschnitten mit einer Dachfläche von mehr als 2.500 m².

  • Beständigkeit
    Polyurethan-Dämmstoffe sind beständig gegen bauübliche Lösungsmittel sowie Weichmacher, die z. B. in Dichtungsmassen und Dichtungsbahnen vorkommen. Weitere Dämmstoffeigenschaften: fäulnisfest und alterungsbeständig. Die Platten unterstützen keine Schimmelbildung.

  • Langlebigkeit
    Polyurethan-Hartschaum bietet eine dauerhafte Produktqualität über einen langen Zeitraum, der in der Regel der Lebenszeit eines gedämmten Bauteils entspricht.
nach oben