Gute Innenraumluftqualität ist wichtig für ein gutes Raumklima.

Gesundes Wohnen setzt gute Luft voraus.

Die meisten Stadtbewohner in Mitteleuropa verbringen rund 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen – z. B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Auto. Deshalb ist es wichtig, auf eine gesunde Innenraumluftqualität zu achten. Sie wirkt sich direkt auf unser Wohlbefinden aus. Was man über die gesundes Wohnen und gutes Raumklima wissen sollte, haben wir hier zusammengefasst.

Frische Luft ist für ein gutes Raumklima wichtig. Doch lüften will gelernt sein!

„Richtiges Lüften“ ist vor allem bei Wohngebäuden ohne Wohnraumlüftungsanlage wichtig. Je nach Aktivität gibt ein Bewohner pro Stunde zwischen 45 g und 170 g Feuchte an die Umgebungsluft ab. Addiert man in einem Vierpersonenhaushalt noch das Duschen und Kochen hinzu, kommen pro Tag rund 10 bis 15 Liter Wasser zusammen, die als Wasserdampf an die Raumluft abgegeben werden.

Diese feuchtwarme Raumluft muss regelmäßig durch trockene Außenluft ersetzt werden. Bleibt die Feuchtigkeit dauerhaft im Raum, ist nicht nur die Luft schlecht. Massiver Schimmelpilzbefall kann zu Reizerscheinungen im Atemwegsbereich und zu allergischen Reaktionen führen.

Diese 7 Maßnahmen helfen, das Lüftungsverhalten zu verbessern, ohne kostbare Heizenergie zu verschwenden:

  • Kein Dauerlüften mit gekippten Fenstern. Damit in kurzer Zeit viel Luft ausgetauscht wird, Fenster ganz öffnen.
  • Aus hygienischen Gründen mehrmals am Tag kurz lüften.
  • Querlüften, d. h. gegenüberliegende Fenster und Türen ist ideal, um die Luft in kurzer Zeit energiesparend auszutauschen.
  • Falls kein Fenster vorhanden ist, Feuchte aus Bad- oder Duschräumen durch einen Ventilator mit Nachlauf abführen.
  • Im Winter ist ausreichender Luftwechsel bei abgestellter Heizung wichtig. Je kälter es draußen ist, desto weniger Feuchte kann die Luft aufnehmen. Strömt kalte und trockene Außenluft in den Raum, verringert sich dort die relative Luftfeuchte.
  • Beim Erstbezug von Neubauten muss die Restbaufeuchte verstärkt abgelüftet werden.
  • Kellerlüften in der warmen Jahreszeit kann zu einer Kondensation an den kalten Kellerwänden führen.

Wer diese Regeln berücksichtigt, sorgt für eine gute Raumluftqualität, verbessert das Raumklima und schafft ganz einfach die Grundlage für gesundes Wohnen.

Schadstoffe im Innenraum sind belastend und stören das Wohlbefinden

Mangelnde Luftqualität kann krank machen und verschlechtert das Raumklima spürbar! Die Reaktion auf Schadstoffe ist individuell verschieden. Sie reicht von Reizungen der Augen oder des Rachens,

über Kopfschmerzen bis zu Konzentrationsschwierigkeiten. Emissionsarme Einrichtungsgegenstände, Baustoffe und Dämmstoffe sowie regelmäßiges Lüften verbessern die Raumluftqualität.

Schadstoffe in Innenräumen können aus unterschiedlichen Quellen kommen.

Quelle: raumluft.org
Schadstoff Hier kommt er am häuftigsten vor So wirkt er auf Menschen
Tabakrauch Zigaretten, Zigarren, Pfeifen Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs, Asthma
Feinstaub Tabakrauch, Kerzen, Räucherstäbchen, Bürogeräte, Staubsauger Schädigung der Atemwege und Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Formaldehyd Tabakrauch, Spanplatten und Holzwerkstoffe, Lacke, Desinfektionsmittel, offene Gasflammen Reizung der Augen und Atemwege, Kopfschmerzen, Unwohlsein
Schimmelpilzsporen, Bakterien Schimmelbildung an Bauteilen, Keimbildung an Klimaanlagen und Luftbefeuchtern Allergien, Reizungen, Geruchsbelästigung, Infektionen
Allergene Hausstaub, Schimmelpilzsporen, Tierepithelien, Baumaterialien, Pflanzen Schleimhaut- und Bindehautentzündung, Schnupfen, allergisches Asthma

Eine „Schadstoffquelle“ für die Luftqualität ist übrigens auch der Mensch selbst. Denn auch wir geben organische Stoffe und Gerüche an die Raumluft ab.

Richtwertkonzept zur Bewertung von Luftfremdstoffen in Innenräumen

Zur Beurteilung der Innenraumluftqualität gibt es bundeseinheitliche Richtwerte für eine Reihe von Innenraumschadstoffen. Dazu zählen die Richtwert-Kategorien RW I (Vorsorgerichtwert) und RW II (Wirkungsbezogener Wert). Der Leitwert eines Stoffes für die Innenraumluft reflektiert wiederum einen begründeten Beurteilungswert und greift, wenn systematische, praktische Erfahrungen vorliegen. Dies trifft z. B. für Kohlendioxid in der Innenraumluft, für die Summe flüchtiger organischer Verbindungen (TVOC) oder für Feinstaub zu. 

Zu den Gremien, die sich unter anderem mit der Ableitung der Richtwert-Kategorien I und II befassen, gehört eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Innenraumlufthygiene-Kommission (IRK) des Umweltbundesamtes und der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden. Die Richtwert-Kategorien RW I und RW II dürfen nicht überschritten werden.

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